Kurzbiografie Ferdinand Buisson

Ferdinand Buisson (geboren 1841) wurde durch seinen Einsatz für die Menschenrechte und für ein friedliches vereinigtes Europas bekannt. Da er nach seinem Studium an der Sorbonne den Loyalitätseid auf Kaiser Napoleon III verweigerte, erhielt er in Frankreich keine Anstellung und arbeitete als Lehrer in der Schweiz. Nach dem Sturz Napoleons III 1870 kehrte Buisson nach Frankreich zurück und erhielt die Position des Generalsinspektor des französischen Bildungswesen. Im Rahmen seiner Tätigkeit gelang es dem Protestanten, Philosophen und Pädagogen den Einfluss der Kirche auf das Schulwesen zurückzudrängen. Als Mitglied der Radikalsozialistischen Partei setzte sich Buisson für Menschenrechte und verfolgte Minderheiten ein. Er gehört zu den Mitbegründern der bis heute existierenden Liga für Menschenrechte, der Ligue des droits de l’Homme, an und amtierte von 1913 bis 1926 als ihr Präsident. In den Jahren von 1902 bis 1914 und von 1919 bis 1924 wurde er als Abgeordneter seiner Partei ins Parlament gewählt. Ab 1896 lehrte Buisson als Professor der Pädagogik an der Sorbonne und engagierte sich für eine friedenspädagogische Erziehung, die im Geiste der Aufklärung und der Toleranz stand. Der Versailler Friedensvertrag erntete scharfe Kritik von Buisson, da er ihn als Hindernis für einen dauerhaften Frieden sah. Dagegen befürwortete er den Völkerbund und trat für den Aufbau dieser neuen internationalen Organisation ein. Buisson starb im Jahr 1932.